Donnerstag, 8. März 2012
Bundespräsident und das drumherum
Haben sie es schon mitbekommen, Joachim Gauck wird Bundespräsident, toll nicht?! Morgenabend werden wir erstmal den alten, Christian Wulff, los, mit einem großen Zapfenstreich. So groß wird der wohl garnicht, die Vorgänger haben sich ja schon mal abgemeldet. So einen Ausstand hätte sich der gute Christian aus Hannover wohl auch nicht träumen lassen. Dabei war er doch garnicht so schlecht, zumindest sagen das alle, wenn sie über Herrn Wulff sprechen. Ja wenn sie denn sprechen. Seit Weihnachten haben sich wirklich alle mit Kommentaren zurückgehalten, der Würde des Amtes wegen, wie es dann heißt. Doch kaum ist der Mann aus dem Amt, da hat die Politik plötzlich die Sprache wiedergefunden und hat ihren Spaß am Foulspiel. Bei Christian Wulff wird lustig und kräftig nachgetreten. Im Fußball gäb's dafür die rote Karte, in der Politik mit ein bisschen Glück noch eine Beförderung. Stellt sich die Frage, warum da überhaupt noch einer Fußballer wird, wo man doch so schön in der Politik Foul spielen darf. Vielleicht ja, weil es im Fußball mehr zu holen gibt, gerade bei der Altersversorgung. Gerade 200.000 Euro soll Christian Wulff im Jahr bekommen, ein Betrag für den, sagen wir, Bastian Schweinsteiger morgens nicht aufstehen würde. Und trotzdem wird breit behauptet, der Bundespräsident sei überbezahlt. Dumm für Wulff, er hat die Meinung selbst im Fernsehen vertreten. Jetzt aber will er die vollen Bezüge. Vielleicht hat sein Bankberater ja auch angerufen: „Herr Wulff, ich habe mir eben ihre Kontoauszüge angesehen. Wenn sie da wieder rauskommen wollen, sollten sie sich den Ehrensold schon auszahlen lassen.“ Was soll man da auch machen wenn die Bank droht. Erst gibt’s noch günstigste Kredite und dann überholen sie dich rechts und sperren dir das Konto. So sind sie die Bänker. Gut möglich, dass der Rösler, sie wissen schon der Vizekanzler, der aus dem Kindergarten, genau deswegen jetzt auch die Finanzmärkte an die Kette legen will. Der FDP-Chef kommt ja auch aus Niedersachsen, wer weiß, bei wem der noch Kredite laufen hat. Oder aber, sein alter Chef war ihm ein mahnendes Vorbild und der Rösler hat alles mit der Bank vorsichtshalber geregelt, bevor die Bild etwas bei ihm findet, sicher ist sicher. Aber wie bin ich jetzt von Joachim Gauck auf Philipp Rösler gekommen? Achso ja, über Christian Wulff. Der wird ja jetzt doch verabschiedet, zwar mit Schimpf und Schande, aber auch militärischen Ehren. Die bekommt sicher auch irgendwann Joachim Gauck auch. Nagut, wenn es nach der Linken geht, dann natürlich nicht, denn dort hat man was gegen den Bürgerrechtler. Der ist wohl zu freidenkerisch. Freiheit und Sozialismus gehen ja garnicht zusammen. Denn Freiheit braucht Demokratie und Demokratie ist ja bekanntlich die Diktatur der Massen und wer will schon dem Volk das Denken überlassen. Die Rotfaschisten aus der Zone ganz sicher nicht.
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Montag, 7. Juni 2010
Kassensturz
Da ist es also das Sparpaket, mit dem Frau Merkel und ihr Kabinett den Bundeshaushalt sanieren wollen. Interessanterweise war da vor einem guten halben Jahr noch nicht die Rede von. Da waren Rekordschulden noch die einzige Lösung um die deutsche Wirtschaft zu retten. Dann aber haben die Spekulanten, ja die bösen Spekulanten, den Regierungen gezeigt auf welch schwachen Füßen Europas Staaten stehen. Die riesigen Schuldenlasten machen den Euro angreifbar. Schuld sind nicht die Spekulanten, Schuld sind allen die Staaten und ihre Regierungen. Europa hat über seinen Verhältnissen gelebt, und dabei haben die Deutschen noch besser gewirtschaftet als die anderen. Doch letztlich ist das alles Schnee von gestern, auch Deutschland muss seinen Haushalt in den Griff bekommen.
Dabei ist man in der Hauptstadt zum ersten mal seit Jahrzehnten auf dem richtigen Weg. Nicht die Staatseinnahmen müssen steigen, sondern die Staatsausgaben müssen sinken. Natürlich gibt es noch Spielräume die durch eine gerechtere Steuerbelastung auszunutzen sind. Eine Steuer auf Brennelemente ist richtig, ebenso eine Steuer auf Flugbenzin. Es ist doch ein schlechter Scherz das selbst Busse und Bahnen im Linienbetrieb sämtliche Steuern auf Diesel und Benzin zahlen müssen, Linienflüge aber nicht. Das ist ökonomisch und ökologisch einfach Unsinn. Jetzt aber noch zusätzlich, wie man es auch von manchen netten Mitbürgern hört, eine PKW-Maut einzuführen geht übers Ziel hinaus. Die Autofahrer sind mit Mineralöl- und KFZ-Steuer mehr als genug belastet. Eine zusätzliche Abgabe würde nur sinnlos Kaufkraft vernichten. Auch die Einführung einer Vermögens- oder Reichensteuer würde wenig bringen. Eine einfache Nachfrage bei den Finanzverwaltungen gibt Auskunft: „Lohnt nicht!“ Der Grund ist einfach, Die Erhebung kostet mehr als die Steuer einbringt. Also alle Forderungen danach gleich mal wieder schnell einpacken. Der Staat muss sich neu aufstellen, also endlich wieder mehr einnehmen als ausgeben, denn die Schulden tilgen sich ja nicht von allein. Jede Steuer die keinen Nutzen hat kann man dann getrost wieder in der Schublade verschwinden lassen.
Es ist richtig, die Finanzmärkte müssen gerecht und auch saftig an der allgemeinen Steuerlast beteiligt werden, schließlich werden hier auch die größten Summen bewegt und auch verdient. Aber jetzt zu behaupten die Finanzmärkte seien Schuld an unseren Schulden der hat das System noch nicht verstanden. Ganz nebenbei erwähnt, die Bundesrepublik hat bis heute mehr Geld am Bankenrettungsschirm verdient, als Bürgschaften fällig geworden sind. Unsere Schulden sind über mehr als 30 Jahre aufgetürmt worden, nicht erst in den vergangenen zwei Jahren. Also die meisten Kredite stammen noch aus einer Zeit, als die Milliarden noch nicht in Sekunden mehrfach um den Erdball kreisten. Nein, auf die Banken zu zeigen ist nur von den wahren Schuldigen abzulenken. Schuld sind die Regierungen und Schuld sind auch die Bürger. Zu lange haben sich die Menschen mit sozialen Wohltaten auf Pump ihre Stimmen abkaufen lassen. Aus dem typisch europäischen Sozialstaat ist ein Wohlfahrtsstaat geworden mit Rundumversorgungsmentalität der Bürger. Wir verlangen nur vom Staat, wollen aber die Grenzen nicht sehen. Die Solidargemeinschaft kann eben nicht jedes Lebensrisiko absichern, der Staat kann nicht jeden Bereich des Lebens abdecken. Gesundheit, Bildung, Beruf, Familie, überall gibt es Bereiche in denen die Menschen Eigenverantwortung zeigen müssen. Der Staat kann nicht jede Kleinigkeit der Kinderbetreuung übernehmen, der Staat kann kein Familienersatz sein. Die Schulen können nicht die Erziehung übernehmen und der Staat nicht jede Ausbildung bis ins kleinste Detail regeln. Auch im Gesundheitsbereich kann die Solidargemeinschaft nicht für jeden exotischen Fall alles tragen, das überfordert auch die stärksten Schultern. Einen Teil der Vorsorge müssen die Menschen eigenverantwortlich tragen. Nur so kann der Sozialstaat wieder das werden was er einmal war, eben sozial. Ein Allversorungsstaat ist alles nur nicht sozial.
Es ist richtig, dass an den staatlichen Ausgaben endlich gekürzt wird. Neben den weniger Geld für den ausgeuferten Wohlfahrtsstaat ist ein riesen Batzen bei den Unternehmen zu holen, über Subventionskürzungen. Wieso eigentlich stecken wir immer noch Geld in Dinosaurierindustrien wie den Steinkohlebergbau. Warum ist der größte Posten im EU-Haushalt die Agrarsubventionen. Wenn ein Wirtschaftszweig nicht rentabel ist, dann sollte man ihn nicht künstlich am Leben halten. Es grenzt schon an Schizophrenie, dass ein Bauer Geld dafür bekommt das er heute Milchkühe anschafft, deren Abschaffung im nächsten Jahr dann wieder subventioniert wird. Das ist sinnlose Planwirtschaft in Reinkultur, das ist dumm und das ist schädlich. So deutlich muss man es sagen.
Bleibt nur zu hoffen, dass Politik jetzt den Schneid hat die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen und die Menschen im Land sich nicht von linken Blendern einfangen lassen, die Wohlstand für alle und auf Pump versprechen. Der Staat hat es übertrieben mit dem Schuldenmachen, die Bürger waren dabei willige Gehilfen, denn es war ja so einfach. Jetzt müssen die ersten Generationen die Zeche zahlen und noch viele werden zahlen müssen. Aber es ist gut, das wenigstens am Ende auch einige der Verursache zur Kasse gebeten werden.
Dabei ist man in der Hauptstadt zum ersten mal seit Jahrzehnten auf dem richtigen Weg. Nicht die Staatseinnahmen müssen steigen, sondern die Staatsausgaben müssen sinken. Natürlich gibt es noch Spielräume die durch eine gerechtere Steuerbelastung auszunutzen sind. Eine Steuer auf Brennelemente ist richtig, ebenso eine Steuer auf Flugbenzin. Es ist doch ein schlechter Scherz das selbst Busse und Bahnen im Linienbetrieb sämtliche Steuern auf Diesel und Benzin zahlen müssen, Linienflüge aber nicht. Das ist ökonomisch und ökologisch einfach Unsinn. Jetzt aber noch zusätzlich, wie man es auch von manchen netten Mitbürgern hört, eine PKW-Maut einzuführen geht übers Ziel hinaus. Die Autofahrer sind mit Mineralöl- und KFZ-Steuer mehr als genug belastet. Eine zusätzliche Abgabe würde nur sinnlos Kaufkraft vernichten. Auch die Einführung einer Vermögens- oder Reichensteuer würde wenig bringen. Eine einfache Nachfrage bei den Finanzverwaltungen gibt Auskunft: „Lohnt nicht!“ Der Grund ist einfach, Die Erhebung kostet mehr als die Steuer einbringt. Also alle Forderungen danach gleich mal wieder schnell einpacken. Der Staat muss sich neu aufstellen, also endlich wieder mehr einnehmen als ausgeben, denn die Schulden tilgen sich ja nicht von allein. Jede Steuer die keinen Nutzen hat kann man dann getrost wieder in der Schublade verschwinden lassen.
Es ist richtig, die Finanzmärkte müssen gerecht und auch saftig an der allgemeinen Steuerlast beteiligt werden, schließlich werden hier auch die größten Summen bewegt und auch verdient. Aber jetzt zu behaupten die Finanzmärkte seien Schuld an unseren Schulden der hat das System noch nicht verstanden. Ganz nebenbei erwähnt, die Bundesrepublik hat bis heute mehr Geld am Bankenrettungsschirm verdient, als Bürgschaften fällig geworden sind. Unsere Schulden sind über mehr als 30 Jahre aufgetürmt worden, nicht erst in den vergangenen zwei Jahren. Also die meisten Kredite stammen noch aus einer Zeit, als die Milliarden noch nicht in Sekunden mehrfach um den Erdball kreisten. Nein, auf die Banken zu zeigen ist nur von den wahren Schuldigen abzulenken. Schuld sind die Regierungen und Schuld sind auch die Bürger. Zu lange haben sich die Menschen mit sozialen Wohltaten auf Pump ihre Stimmen abkaufen lassen. Aus dem typisch europäischen Sozialstaat ist ein Wohlfahrtsstaat geworden mit Rundumversorgungsmentalität der Bürger. Wir verlangen nur vom Staat, wollen aber die Grenzen nicht sehen. Die Solidargemeinschaft kann eben nicht jedes Lebensrisiko absichern, der Staat kann nicht jeden Bereich des Lebens abdecken. Gesundheit, Bildung, Beruf, Familie, überall gibt es Bereiche in denen die Menschen Eigenverantwortung zeigen müssen. Der Staat kann nicht jede Kleinigkeit der Kinderbetreuung übernehmen, der Staat kann kein Familienersatz sein. Die Schulen können nicht die Erziehung übernehmen und der Staat nicht jede Ausbildung bis ins kleinste Detail regeln. Auch im Gesundheitsbereich kann die Solidargemeinschaft nicht für jeden exotischen Fall alles tragen, das überfordert auch die stärksten Schultern. Einen Teil der Vorsorge müssen die Menschen eigenverantwortlich tragen. Nur so kann der Sozialstaat wieder das werden was er einmal war, eben sozial. Ein Allversorungsstaat ist alles nur nicht sozial.
Es ist richtig, dass an den staatlichen Ausgaben endlich gekürzt wird. Neben den weniger Geld für den ausgeuferten Wohlfahrtsstaat ist ein riesen Batzen bei den Unternehmen zu holen, über Subventionskürzungen. Wieso eigentlich stecken wir immer noch Geld in Dinosaurierindustrien wie den Steinkohlebergbau. Warum ist der größte Posten im EU-Haushalt die Agrarsubventionen. Wenn ein Wirtschaftszweig nicht rentabel ist, dann sollte man ihn nicht künstlich am Leben halten. Es grenzt schon an Schizophrenie, dass ein Bauer Geld dafür bekommt das er heute Milchkühe anschafft, deren Abschaffung im nächsten Jahr dann wieder subventioniert wird. Das ist sinnlose Planwirtschaft in Reinkultur, das ist dumm und das ist schädlich. So deutlich muss man es sagen.
Bleibt nur zu hoffen, dass Politik jetzt den Schneid hat die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen und die Menschen im Land sich nicht von linken Blendern einfangen lassen, die Wohlstand für alle und auf Pump versprechen. Der Staat hat es übertrieben mit dem Schuldenmachen, die Bürger waren dabei willige Gehilfen, denn es war ja so einfach. Jetzt müssen die ersten Generationen die Zeche zahlen und noch viele werden zahlen müssen. Aber es ist gut, das wenigstens am Ende auch einige der Verursache zur Kasse gebeten werden.
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Montag, 31. Mai 2010
Danke Horst!
Da kann man nur sagen: Hut ab! Horst Köhler geht und das sollte der politischen Klasse in Berlin und überall im Bund einmal zu denken geben. Horst Köhler hat auf dem Flug von Afghanistan nach Deutschland etwas gesagt, dass eigentlich jedem einleuchten sollte. Deutschland ist ein Land das von Handel und Wandel lebt, unsere Volkswirtschaft ist eine der größten der Welt und unsere Arbeitsplätze hängen daran, dass unsere Waren in aller Herren Länder gelangen. Es liegt also im ureigenen Interesse Deutschlands die Handelswege offen zu halten, wenn es sein muss auch durch den Einsatz der Bundeswehr. Was anderes ist der Einsatz gegen Piraten vor Somalia. Natürlich kann man sagen, Piraten jagen sei nur im Dienste der Sicherheit des Seeverkehrs. Aber was ist das anderes als Handelswege offen halten? Wenn sich Grüne, Linke und SPD nun hinstellen und sagen eine solche logische und eben auch wahre Aussage sei verfassungswidrig, dann handeln sie schlicht dumm und fahrlässig. Ein deutsches Staatsoberhaupt muss diese grundsätzlichen Fragen ansprechen können, ohne dumme Kommentare aus unberufenem Mund. Auch Jürgen Trittin sollte sich an seine eigene Zeit in der Bundesregierung erinnern und daran denken das es eben die Grünen waren die Deutschland zurück in die „Gemeinschaft kriegführender Staaten“ geführt haben, wie es Dieter Hildebrandt einmal ausgedrückt hat. Ruhe und Ordnung auf dem Balkan mit militärischen Mitteln zu schaffen war ebenso im deutschen Interesse. Der Balkan ist der Hinterhof Europas, also muss Europa, und damit Deutschland, da aufräumen. Allerdings sind solche einfachen geostrategischen Gedanken bis heute fremd geblieben. Man muss sich nur den Kultursender ARTE anschauen. Mit offenen Karten ist eine französische Produktion und dort werden diese Positionen mit aller Selbstverständlichkeit formuliert. Wo bleiben denn da die Entrüstungen der deutschen Gutmenschen? Darf man sowas im Deutschen Fernsehen zeigen, ist das nicht auch verfassungswidrig? Natürlich ist es nicht verfassungswidrig! Warum auch. Bundespräsident, Bundeskanzler und alle Amtsträger haben einen Eid auf das Grundgesetz abgelegt und geschworen die deutschen Interessen zu schützen. Was aber wenn man die deutschen Interessen nicht einmal mehr formulieren darf? Nein das politische Personal aller Parteien muss sich jetzt endlich fragen ob ihr Verhalten nicht mehr dem einer Gruppe Kindergartenkinder gleicht, als dem erwachsener Menschen. Da wird munter aufeinander eingedroschen. Und die Opposition ist mangels Gestaltungsmöglichkeiten dabei immer besonders laut. Meistens enden solche Anwürfe dann in dümmlichem Gewäsch, etwa auf dem Niveau von Dieter Bohlen. Nebenbei werden dabei die Verfassungsorgane nacheinander in Misskredit gebracht. Angefangen haben die Politiker beim Bundestag, letztlich also bei sich selbst. Nun ist also auch der Bundespräsident dran. Herr Özdemir von den Grünen hätte sich seinen Verbaldurchfall, das sei nun der Anfang vom Ende von Schwarz-Gelb, schlicht sparen sollen. Das ist nicht der Anfang vom Ende. Solche Äußerungen sind die letzten Sargnägel auf das kleinste noch verbliebene Niveau in der deutschen Politik. Bei einer solchen politischen Klasse ist es kein Wunder, dass die Menschen nicht mehr zum Wählen gehen. Es gibt einen alten Satz: „Wer nichts zu sagen hat, Klappe halten!“ Daran hätte sich auch Herr Özdemir erinnern dürfen. Man kann Horst Köhler nur beglückwünschen, er hat es richtig gemacht! Er ist immer unbequem geblieben, er hat sich nicht vom System vereinnahmen lassen und er hat viele kluge Dinge gesagt. Er ist sich vor allem immer selbst treu geblieben. Vielleicht ist er nicht der große Redner im Stil eines Richard von Weizsäcker, oder kein Verfassungsfachmann wie Roman Herzog, doch Horst Köhler hat sich von der Politik verselbstständigt. Er hat nicht zu wenig gesagt, er hat nur auf politische Sonntagsreden verzichtet. Man erinnere sich nur an Herzogs berühmte Ruck-Rede, auf den Ruck warten wir heute noch. Horst Köhler wollte immer unbequem sein und er ist es bis zum Schluss gewesen. Das ist gut so und jeder Nachfolger sollte sich ein Beispiel daran nehmen. Nur unbequeme Bundespräsidenten können das Amt wirklich ausfüllen und ihm Bedeutung geben. Beim heutigen Niedergang der politischen Klasse braucht es einen starken Präsidenten an dem sich die Politik wieder aufrichten kann. Bleibt nur zu hoffen das wieder ein unbequemer Menschen neuer Bundespräsident wird.
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Mittwoch, 17. Dezember 2008
Die Deutschen, die Nation und Fußball
Was für Gedanken einem nicht so alles durch den Kopf gehen, wenn man in der Buchhandlung steht. In der Sportabteilung waren die Regale bestens gefüllt mit allerlei netten Büchern über alle möglichen und unmöglichen Sportarten in Mitteleuropa und darüber hinaus. Kein Wunder es ist ja auch Weihnachten. Die beste Zeit also, den Menschen das neueste aus den Sportbuchverlagen schmackhaft unter die Nase zu legen. Da ja auch in Deutschland der Trend zum Zweitbuch geht, muss ja jedes Ereignis gleich mehrfach abgefeiert werden. Das es also auch gefühlt 247 Bücher zur Fußball-Europameisterschaft gibt, muss da nicht mehr weiter wundern. Zumal in Deutschland der Fußball ja nicht nur sportliche Bedeutung hat, sondern auch ein nationales Heiligtum darstellt. Zumindest was die Nationalmannschaft angeht.
Ich frage mich da gelegentlich, ob es noch eine andere Nation auf der Welt gibt, deren nationaler Gründungsmythos mit dem Gewinn eines wie auch immer gearteten Sportwettkampfs zu tun hat. Die Schweizer haben ihren Rütlischwur, die Franzosen haben die Jungfrau von Orleans (wobei hier die echte Jungfräulichkeit mal nicht diskutiert werden soll), Spanien hat El Cid und die Engländer gleich einen ganzen Blumenstrauß an Nationalheiligen, die alle irgendwas mit der Gründung des modernen Staates zu tun haben. Und die Deutschen? Was hat man zwischen Rhein und Oder zu bieten? Eigentlich eine ganze Menge. Da wären Otto I., Friedrich „Barbarossa“, Martin Luther, Karl Marx, Otto von Bismarck so als kleiner Anfang an realen Personen und natürlich noch alles was sich so in der Nibelungensage herumtreibt. Allerdings haben die Herrschaften den einen oder anderen Totalschaden mitbekommen im Laufe der letzten, sagen wir, 1000 Jährchen. Was die Sportkameraden im Kaiserreich nicht völlig unbrauchbar gemacht haben, dass haben dann die Damen und Herren Nationalsozialisten fertig geschafft. Den Kollegen Marx haben die Genossen in der DDR endgültig diskreditiert.
Und Martin Luther? Der hat ja die Kirche gespalten, ob man da noch Nationalheld sein darf? Eigentlich schon, spalten ist in Deutschland immer sehr beliebt gewesen. Deutsche spalten alles. Angefangen von Atomen, über ein Land bis hin zu ganzen Weltreligionen ist in Deutschland nun wirklich schon alles gespalten worden. Wobei die Spaltung der deutschen Lande und der deutschen Urankerne viel Ähnlichkeit haben. Es bleiben winzig kleine Teile übrig. Man schaue sich nur mal die Landkarte um 1500 an. Völlig atomisiert das gute Deutschland. So blieb das auch bis zum Kollegen Napoleon. Der hat es tatsächlich geschafft einigermaßen Ordnung in dem Laden zu schaffen. Franzosen sind so; immer schön zentralistisch, dafür aber großräumig. Nach den Befreiungskriegen hatten das dann auch die Deutschen begriffen. Also ein Teil hatte das begriffen. Die Fürsten eher weniger, die hingen, verständlicherweise, an Thron und Dynastie. Deswegen haben sich die Bürger schließlich auch die Revolution von 1848 ausgedacht. Viel gebracht hat's ja nicht, wie man weiß. Mit der deutschen Nation klappte es dann später unter Bismarck, auch nichts Neues. Aber damals war's schon spektakulär, wann wird schon mal ein Staat fern der Heimat ausgerufen. Wilhelm II. hat es dann geschafft das schöne neue Land dann das erste mal gründlich zu ruinieren. Aber es so richtig zu versauen, das hat nun wirklich nur ein gewisser Herr Hitler geschafft. Es ist schon faszinierend wie man es schaffen kann ein ganzes Land in nur 12 Jahren derartig vor die Wand zu fahren. Es drängt sich der Verdacht auf, dass Adolf Hitler in heutiger Zeit Manager bei einer Immobilienbank geworden wäre. Die Herren haben ja auch in Rekordzeit ihre Banken völlig an die Wand gefahren. Gut es hat noch kein Bänker 50 Millionen Tote auf dem Gewissen, aber die Arbeitsweise von debilen Bänkern und Diktatoren scheint gewisse Parallelen zu haben.
Aber zurück zu den Nationalhelden. Ok Adolf Hitler hat damit viel zu tun, weil in den besagten 12 Jahren letztlich so ziemlich alle zur Verfügung stehenden Helden verbrannt worden sind. Mal abgesehen davon war die Bundesrepublik gerade aus dem Ei geschlüpft und für deutsche Verhältnisse eine völlige Neuigkeit. Demokratie kannte ja niemand in unserem Land. Dazu gesellte sich ein erhebliches Minderwertigkeitsgefühl nach der vernichtenden Niederlage 1945. Da kamen die Helden in der Schweiz gerade recht. Man darf wohl sagen, die Bundesrepublik ist irgendwie auch im Berner Wankdorfstadion gegründet worden. Denn ein ordentlicher Staat braucht sein mythologisches Gründungswunder. Wenn's dann eben ein Fußballwunder ist, nun gut. Es geht auch blutrünstiger. Aber mit dem Blut haben es die Deutschen ja nicht mehr so. Zum Glück.
Die 247 EM-Bücher habe ich dann übrigens im Regal stehen gelassen. Die verworrenen Gedanken beim Betrachten leicht überbezahlter Balltreter in Hochglanzdruck waren dann doch ein wenig zu viel so kurz vor Weihnachten. Habe mir dann andere Geschenke ausgedacht.
Ich frage mich da gelegentlich, ob es noch eine andere Nation auf der Welt gibt, deren nationaler Gründungsmythos mit dem Gewinn eines wie auch immer gearteten Sportwettkampfs zu tun hat. Die Schweizer haben ihren Rütlischwur, die Franzosen haben die Jungfrau von Orleans (wobei hier die echte Jungfräulichkeit mal nicht diskutiert werden soll), Spanien hat El Cid und die Engländer gleich einen ganzen Blumenstrauß an Nationalheiligen, die alle irgendwas mit der Gründung des modernen Staates zu tun haben. Und die Deutschen? Was hat man zwischen Rhein und Oder zu bieten? Eigentlich eine ganze Menge. Da wären Otto I., Friedrich „Barbarossa“, Martin Luther, Karl Marx, Otto von Bismarck so als kleiner Anfang an realen Personen und natürlich noch alles was sich so in der Nibelungensage herumtreibt. Allerdings haben die Herrschaften den einen oder anderen Totalschaden mitbekommen im Laufe der letzten, sagen wir, 1000 Jährchen. Was die Sportkameraden im Kaiserreich nicht völlig unbrauchbar gemacht haben, dass haben dann die Damen und Herren Nationalsozialisten fertig geschafft. Den Kollegen Marx haben die Genossen in der DDR endgültig diskreditiert.
Und Martin Luther? Der hat ja die Kirche gespalten, ob man da noch Nationalheld sein darf? Eigentlich schon, spalten ist in Deutschland immer sehr beliebt gewesen. Deutsche spalten alles. Angefangen von Atomen, über ein Land bis hin zu ganzen Weltreligionen ist in Deutschland nun wirklich schon alles gespalten worden. Wobei die Spaltung der deutschen Lande und der deutschen Urankerne viel Ähnlichkeit haben. Es bleiben winzig kleine Teile übrig. Man schaue sich nur mal die Landkarte um 1500 an. Völlig atomisiert das gute Deutschland. So blieb das auch bis zum Kollegen Napoleon. Der hat es tatsächlich geschafft einigermaßen Ordnung in dem Laden zu schaffen. Franzosen sind so; immer schön zentralistisch, dafür aber großräumig. Nach den Befreiungskriegen hatten das dann auch die Deutschen begriffen. Also ein Teil hatte das begriffen. Die Fürsten eher weniger, die hingen, verständlicherweise, an Thron und Dynastie. Deswegen haben sich die Bürger schließlich auch die Revolution von 1848 ausgedacht. Viel gebracht hat's ja nicht, wie man weiß. Mit der deutschen Nation klappte es dann später unter Bismarck, auch nichts Neues. Aber damals war's schon spektakulär, wann wird schon mal ein Staat fern der Heimat ausgerufen. Wilhelm II. hat es dann geschafft das schöne neue Land dann das erste mal gründlich zu ruinieren. Aber es so richtig zu versauen, das hat nun wirklich nur ein gewisser Herr Hitler geschafft. Es ist schon faszinierend wie man es schaffen kann ein ganzes Land in nur 12 Jahren derartig vor die Wand zu fahren. Es drängt sich der Verdacht auf, dass Adolf Hitler in heutiger Zeit Manager bei einer Immobilienbank geworden wäre. Die Herren haben ja auch in Rekordzeit ihre Banken völlig an die Wand gefahren. Gut es hat noch kein Bänker 50 Millionen Tote auf dem Gewissen, aber die Arbeitsweise von debilen Bänkern und Diktatoren scheint gewisse Parallelen zu haben.
Aber zurück zu den Nationalhelden. Ok Adolf Hitler hat damit viel zu tun, weil in den besagten 12 Jahren letztlich so ziemlich alle zur Verfügung stehenden Helden verbrannt worden sind. Mal abgesehen davon war die Bundesrepublik gerade aus dem Ei geschlüpft und für deutsche Verhältnisse eine völlige Neuigkeit. Demokratie kannte ja niemand in unserem Land. Dazu gesellte sich ein erhebliches Minderwertigkeitsgefühl nach der vernichtenden Niederlage 1945. Da kamen die Helden in der Schweiz gerade recht. Man darf wohl sagen, die Bundesrepublik ist irgendwie auch im Berner Wankdorfstadion gegründet worden. Denn ein ordentlicher Staat braucht sein mythologisches Gründungswunder. Wenn's dann eben ein Fußballwunder ist, nun gut. Es geht auch blutrünstiger. Aber mit dem Blut haben es die Deutschen ja nicht mehr so. Zum Glück.
Die 247 EM-Bücher habe ich dann übrigens im Regal stehen gelassen. Die verworrenen Gedanken beim Betrachten leicht überbezahlter Balltreter in Hochglanzdruck waren dann doch ein wenig zu viel so kurz vor Weihnachten. Habe mir dann andere Geschenke ausgedacht.
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