Sonntag, 1. März 2009
Die Irren sind unter uns!
Ja sie sind wirklich unter uns, die Irren. Zugegeben ohne diese Menschen wäre das Leben doch eindeutig weniger amüsant. Vor allem was die Zeitungslektüre am Morgen anbetrifft. Während sich die Nachrichten über Politik und Wirtschaft im tief roten Bereich befinden, findet man unter Zeitgeschehen und Vermischtes wiederum viel, das die das menschliche Humorbedürfnis eindeutig befriedigt. Ende Januar zum Beispiel die Meldung über einen Irren an der Tankstelle. Der Mann mit einem weißen Automobil, angetrieben von einem Bayernmotor, hatte die glorreiche Idee im Adamskostüm an eine Tankstelle im Hagener Stadtteil Hohenlimburg zu fahren, zu tanken und schließlich auch noch splitterfasernackt zu bezahlen. Die Kassiererin nahm es wohl zuerst ganz locker und wurde mit: „Der war doch nur nackt!“ zitiert. Einen Tag später änderte die junge Frau dann doch ihre Meinung und erstattete Anzeige bei der Polizei. Aufgezeichnet wurde sie ganze Aktion im übrigens in Farbe und sendefähig von den Überwachungskameras der Tankstelle. In Fachkreisen auch „Blaue Lagune“ genannt. Wem dieser Vorfall noch nicht humorig genug war, der kam dann Heutemorgen beim Nachspiel auf seine Kosten. Der Nackttanker war ein deutscher Realschullehrer. Der hatte eine Wette verloren. Da auch und gerade für einen deutschen Beamten Spielschulen Ehrenschulden sind, fuhr der Lehrer an die Tanke und zog blank. Während die Schüler der bisher unbekannten Realschule die Aktion „Cool“ fanden und sicher ihren Lehrer ab sofort mit viel Respekt behandeln würden, sah das die zuständige Bürokratie weniger locker. Dort geistert der Gedanke durch den Raum, der Mann habe als Tankstellenbenutzer seien Autorität in der Schule untergraben. Er wurde also kurzerhand an eine andere Schule versetzt. Ob das allerdings wegen der Nackttankerei geschehen ist, oder weil sich der Lehrer des unökologischen Vergehens schuldig gemacht hat, mineralölhaltige Produkte gekauft zu haben, ist nicht bekannt. Eigentlich auch nicht so wichtig, die Irren sind eben unter uns.
Auch im Ausland gibt’s reichlich Irre. Da wären beispielsweise diese beiden israelischen Jugendlichen, die „aus Spaß“ geheiratet haben. Sind ja auch im heiratsfähigen Alter die beiden, Sie 14, Er 17. Ich finde genau das richtige Alter für die Ehe. Nach dem anfänglichen Spaß setzte dann der Ernst des Ehelebens ein, in Form der jeweiligen Schwiegereltern. Die haben irgendetwas gegen die Ehe ihrer Kinder. Da fragt man sich schon, was das ganze soll. Überall ist vom Verfall der Sitten die Rede und dann treten zwei junge Menschen in den heiligen Stand der Ehe. Und dann ist es bitteschön auch wieder nicht recht. Aber es könnte natürlich auch sein, dass die Eltern schon wussten, wie materiell die Braut veranlagt ist. Für rund 2000 Euro hat sich die Braut aus der Ehe wieder herauskaufen lassen. Nach der eigenen Aussage wollte sie trotz Spaß ihren Ehemann nicht aufgeben. Als dann aber die stattliche Summe winkte, stand einer Scheidung nichts mehr im Wege. Praktisch für die Bräutigam, eine Scheidung in ein paar Jahren wäre wohl teurer geworden. Kein Wunder diesmal zahlens ja auch die Eltern. Schöne Zustände in aller Welt.
Aber das macht die Menschheit ja so liebenswert. Irre versüßen unser Leben, bis wir selbst mal die Irren sind. Schilda lässt grüßen.

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren



Mittwoch, 28. Januar 2009
Wir buchen, Sie fluchen! - Oder wie man Hessen verliert
Kennen sie den Satz von Bundeswehrs: „Y-Reisen: Wir buchen, Sie fluchen!“? Der Satz dürfte in der vergangenen Woche auch dem einen oder anderen hessischen SPD-Mitglied durch den Kopf gegangen sein. Was waren das doch für Zeiten also Frau Ypsilanti noch Chefin war und mit ihren Vertrauten die Partei so richtig gepflegt vor die Wand gefahren hat. Dabei muss die gefallene, von gestanden kann wohl nicht die Rede sein, wohl etwas abbekommen haben. Denn anstatt anständig und demütig das Feld zu räumen, räumt sie nur den Partei- und Fraktionsvorsitz. Um dann dort ihren politischen Ziehsohn zu platzieren. In der hessischen SPD wird wohl noch länger linker Unsinn salonfähig sein.
Die Landtagswahlen haben derweil drei Gewinner ausgewiesen. Zum einen wären da die Grünen mit dem besten Ergebnis ihrer Geschichte in einem Flächenland. Also eigentlich doch nicht das beste Ergebnis der Geschichte. Aber wenn man schon nicht an die Regierung kommt, weil die SPD Amok läuft, dann kann man sich wenigstens am Ergebnis besaufen. Richtig als Gewinner dürfen sich die Damen und Herren der FDP fühlen. Die Schuhe mit der 18 auf der Sohle werden wieder ausgepackt und die Kollegen Westerwelle und Hahn können vor Kraft kaum noch laufen. Und weils so schön ist will man noch ein bisschen am Konjunkturpaket von Frau Merkel drehen. Aber ganz staatstragend will man nicht blockieren. Nein, nein, wenn die anderen schön brav machen was die FDP will dann wird nicht blockiert, logisch.
Die eigentlichen Gewinner der Landtagswahl vom 18. Januar sind aber die Hessen selbst. Denn erstens haben sie mal gezeigt, dass das Wahlvolk doch nicht so dumm ist wie man in der SPD scheinbar gemeinhin glaubt und, dass ein Versprechen auch in der Politik etwas zu bedeuten hat. Die Menschen wollen demokratische Gepflogenheiten in den Parteien und keine Lügen im Wahlkampf. Beides hatte Frau Ypsilanti völlig ignoriert und mit Recht die Quittung dafür bekommen. Dafür nehmen die Hessen sogar den ungeliebten Ministerpräsidenten Koch hin. Ein bisschen Masochismus ist da dann wohl auch dabei. Und dann wären die Hessen aus noch einem weiteren Grund die Gewinner dieser Wahl. Dem Land bleibt die Irrlichterei einer Rot-Rot-Grünen Koalition erspart. Mit diesem Programm hätte man Hessen auch gleich in die Steinzeit zurückbomben können.
Das mit dem zurückbomben hätte aber auch George W. Bush noch übernehmen können. So als Intervention auf Einladung und letzte Amtshandlung. Seit Dienstag ist er ja nicht mehr, der gute Doubel-U. Hollywood lies grüßen, als der neue Weltpräsident Obama auf den Thron gehoben wurde. Nur bei dem Darsteller des Obersten Richters hatte die Castingagentur nicht aufgepasst. Der Mann, als Statist gecastet, konnte seinen Text nicht richtig. Oder er stand falsch im Drehbuch. Die Ermittlungen laufen noch. Aber wahrscheinlich konnte der Richter seinen Text nicht. Obama hat ihm ja noch versucht eine kleine Hilfe zu geben. Ohne Erfolg wie sich zeigte. Im stillen Kämmerlein dann der richtige Eid. Vielleicht hätte man das mit dem üben vorher machen sollen, nicht hinterher. Obama wird sich da sicher eine Aktennotiz gemacht haben.

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren



Donnerstag, 8. Januar 2009
Sport und Gaspreise
Frohes neues Jahr,
heizen sie auch mit Gas? Nein?! Dann können sie ja noch ganz gemütlich hinter dem Ofen sitzen , den Gasversorgern eine Nase drehen und Eurosport einschalten. Auf diesem Sender gab es eine echte Realsatire zu bewundern. Die Damen der Biathlonschöpfung traten zum Staffelrennen an. Erstmal nicht besonderes, passiert jedes Jahr des öfteren. Der Ausgang des Rennens war dann aber doch kurios. Russland mit einer Strafrunde vor der Ukraine mit nur drei Nachladern (keine Strafrunde) und dann weit abgeschlagen die Deutschen mit zwei Strafrunden auf dem dritten Platz. Hauptsponsor auf den Nummernleibchen: ERDGAS! Irgendwie schon sehr sinnig. Da laufen die größten Streithähne im Gasgeschäft, vertreten durch ihre Nationalmannschaften, durch die thüringer Wälder und machen auch noch schön Reklame für das Streitprodukt. Vielleicht sollte man ja einfach den Gasstreit durch so einen Mannschaftswettbewerb entscheiden. Dann müsste auch keiner frieren, außer den Staatschefs die sich grad so schön an den gegenseitigen Erpressungen wärmen. Aber die Gedanken verdrängt man dann schnell wieder. Was ist wenn plötzlich Deutschland einen Streit mit Russland hat. Bei dem Ergebnis keine schönen Aussichten. Aber zum Lachen war die ganze Situation schon. Hat nur irgendwie sonst keiner gemerkt. Habe zumindest noch keinen gefunden.
Den Versorgern, also den Firmen, die im vergangenen Sommer riesige Gewinne mit gefühlt völlig überteuerten Preisen satte Gewinne eingestrichen habe, dürfte im Moment das Lachen vergehen. Denn das schöne am Vertragsrecht ist ja, das Verträge auf Gegenseitigkeit beruhen. Wer kassiert muss auch liefern. Dumm nur wenn man dann nicht liefern kann. Auf dem Balkan machts da grade keinen Spaß, weder als Gasunternehmen, noch als Einwohner. Den Einwohnern am allerwenigsten, die müssen frieren. Schön wenn man im Wald wohnt. Nicht weil es im Wald so kuschlig warm wäre, auch hier hat das Thermometer -24°C angezeigt. Aber es gibt Holz! Das kann man, wenn man sich's leisten kann, ganz ökologisch verheizen. Dann wird’s auch wieder warm in der Stube. Haben sie keinen Ofen mehr? Macht nix! Der freundliche Installateur im Ort baut ihnen gerne einen ein. Dann tun sie auch gleich noch was gegen die Wirtschaftskrise und was Gutes fürs Klima. Kann man mal sehen wofür so ein Gaspreisstreit alles gut sein kann.
In der deutschen Politik sieht man da aber eher weniger das Konjunkturprogramm. Die Bürger lassen sich ja schon viel Halbgares als gute Politik verkaufen, aber wenn morgens das Bad nicht mollig warm ist dann hört das Verständnis auch bei den Deutschen auf. Noch hat man ja genug Gas, Norweger, Niederländer und Algerier freuen sich, die verkaufen jetzt am Anschlag. Und Russland liefert ja auch noch, über Polen und Weißrussland. Gebaut wir ja noch an der Pipeline durch die Ostsee. Sie wissen doch noch, das große Abschiedsprojekt von Gerhard Schröder.
Kennen sie den noch? Also Gerhard Schröder?! Der war mal Bundeskanzler. Heute hat der gute Mann ein warmes Plätzchen bei der russischen Gazprom. Das wiederum findet Horst Seehofer, bayrischer Ministerpräsident mit nicht so warmen Plätzchen, garnicht witzig. Als ehemaliger Verbraucherschutzminister fragt der mal bescheiden nach was der Gerd als ehemaliger Bundeskanzler und Putinfreund so macht in Mütterchen Russland. Die Frage muss auch mal gestellt werden: Was macht ein Angestellter von Gazprom? Für seinen Arbeitgeber reden und arbeiten vermutlich. Aber das weiß man nicht so genau, der Mann ist merklich still. Mit der Merkel hat das aber nichts zu tun, die hat bisher noch nicht gemerkt, dass man den Gerd ja mal fragen könnte.

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren